Man unterscheidet obstruktive und zentrale Apnoe-Syndrome. Kommen bei einem Patienten beide Formen vor, spricht man von gemischten Apnoesyndromen.
Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom
Die weitaus häufigste Form ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Die direkte Ursache des OSAS ist eine starke Entspannung der ringförmigen Muskulatur um die oberen Atemwege im Schlaf. Dadurch sind der Nasen- bzw. der Mundrachen nicht mehr in der Lage, dem beim Einatmen in Lunge und Bronchien entstehenden Unterdruck genug Widerstand entgegenzusetzen. Der obere Teil der Atemwege fällt zusammen und es kommt zu einer Behinderung (Obstruktion).
Krankhafte Atemstillstände dauern länger als zehn Sekunden, wodurch der Sauerstoffgehalt des Blutes abfällt (Hypoxämie). Dies führt erstens zu einer Mangelversorgung der Gewebe im Körper und im Gehirn und zweitens zu einem erhöhten CO2-Spiegel im Blut. In Folge des stark ansteigenden CO2-Spiegels kommt es zu einer Weckreaktion des Körpers („micro-arousal“), aufgrund derer die Atmung dann wieder einsetzt. Meist erinnert der Patient sich nicht an diese Reaktion. Die physiologische Struktur des Schlafs wird zerstört und die Erholungsfunktion behindert.
Fällt der obere Teil der Atemwege nur teilweise zusammen, kommt es zu einer Reduzierung des Atemvolumens, den so genannten Hypopnoen. Auch dabei sinkt letztlich der Sauerstoffgehalt im Blut, aber nicht so stark wie bei Apnoen. Die Anzahl der Apnoen und Hypopnoen pro Stunde gibt der so genannte AHI (Apnoe-Hypopnoe-Index) wieder.
Beim Zusammenfallen der oberen Atemwege entstehen bei vielen Betroffenen Schnarchgeräusche, sodass viele der OSAS-Patienten starke Schnarcher sind. Bei Schnarchern mit starker Tagesmüdigkeit besteht daher der dringende Verdacht auf OSAS. Schnarchen (Rhonchopathie) allein und auch gelegentliche, kurze Atmungsaussetzer sind nicht gesundheitsschädlich. In Deutschland sind 1–2 % der Frauen und 2–4 % der Männer im mittleren Lebensalter vom OSAS betroffen, also etwa 800.000 Menschen. Häufig löst die OSAS auch zentrale Atemaussetzer aus, sodass auch die gemischte Form sehr häufig ist.
Zentrales Apnoe-Syndrom
Das reine zentrale Schlafapnoe-Syndrom (ZSAS) ist selten. Durch Schäden im zentralen Nervensystem (ZNS), besonders im Atemzentrum, wird die Atemmuskulatur unzureichend gesteuert – das Gehirn „vergisst“ zu atmen. Die zentrale Apnoe ist meist erblich bedingt, kann aber auch aus neurologischen Schädigungen resultieren (z.B. Borreliose oder eine Instabilität der Kopfgelenke).